Die Ausgrabungen in Ratnagiri datieren die Entstehung dieses buddhistischen Zentrums zurück in die Zeit des Gupta-Königs Narasimha Gupta Baladitya (erste Hälfte des 6. Jahrhunderts n. Chr.). Möglicherweise sind einige Teile sogar noch älter. Der Buddhismus konnte sich bis zum 12. Jahrhundert ungestört an diesem Ort entwickeln. Ursprünglich war Ratnagiri ein wichtiges Zentrum der buddhistischen Mahayana-Schule. Während des 8.-9. Jahrhunderts wurde es ein bedeutender Ort für den Tantra-Buddhismus bzw. die Vajrayana-Kunst und Philosophie. Pag Sam Jon Zang, eine tibetische Quelle, weist darauf hin, dass die Institutionen in Ratnagiri eine tragende Rolle bei der Entstehung des Kalachakratantra im 10. Jahrhundert n. Chr. spielten. Dies wird deutlich anhand der zahlreichen Votivstupas mit Reliefs der Gottheiten des Vajrayana-Pantheons.